Höherer Durchsatz und reinere Fraktionen: Immarks Zerkleinerungslösung für zukunftssicheres Elektroschrott-Recycling

9. Dezember 2025
Die Immark AG, Pionierin und Schweizer Marktführerin im Recycling von Elektro- und Elektronikaltgeräten, stand vor der dringenden Herausforderung, unsichere Materialströme, saisonale Spitzen und steigende Durchsatzanforderungen zu bewältigen, da die Kapazität ihrer bestehenden Aufbereitungslinie im Jahr 2022 an ihre Grenzen stieß. Um die Effizienz und die Recyclingquote zu verbessern und gleichzeitig die ökonomische Tragfähigkeit zu sichern, konzipierte Immark in Regensdorf eine komplett neue, modulare Zerkleinerungslinie. Durch die Integration des Rotorshredders RS 2018 für die Grobzerkleinerung und einer Rotorprallmühle RPMV für die Feinaufbereitung, beide von BHS Sonthofen, erreichte Immark signifikante Erfolge: Die Anlage läuft nun stabil mit höherem Durchsatz und liefert deutlich reinere Materialfraktionen, was den Wert der recycelten Stoffe steigert und den Betrieb zukunftssicher macht.

Als Teil der Thommen Group, die zu den größten Recyclingunternehmen der Schweiz gehört, ist Immark ein lizensierter Partner der Rücknahmesysteme SENS und SWICO und erzielt eine Verwertungsquote von bis zu 95 %. Das etablierte Rücknahmesystem in der Schweiz führt zu einer konstanten Materialmenge, wodurch Immark eine der höchsten Rücklaufquoten in Europa erreicht. Allerdings führen saisonale Schwankungen, insbesondere die Spitzen zwischen Black Friday und Weihnachten, dazu, dass Immark temporär im Drei-Schicht-Betrieb arbeiten muss. Diese konstanten und zugleich spitzenhaften Materialmengen machten die Modernisierung zwingend erforderlich.

Um dieses Problem zu lösen, setzte Immark auf eine erneute Zusammenarbeit mit BHS Sonthofen, die bereits seit 2001 besteht. Der wesentliche Arbeitsschritt der neuen Aufbereitungslinie in Regensdorf ist die Zerkleinerung von Elektro- und Elektronikaltgeräten. Im Fokus der Investition stand die Erhöhung der Kapazität und die Verbesserung der Effizienz sowie der Recycling- und Verwertungsquote.

Die neue Zerkleinerungslösung ist modular aufgebaut, was es ermöglichte, die alte Linie schrittweise zu ersetzen, ohne den laufenden Betrieb zu unterbrechen. Der BHS Rotorshredder RS 2018 ging Anfang 2023 in Betrieb und ist darauf ausgelegt, das Aufgabematerial durch intensive Schlag-, Prall- und Scherkräfte selektiv zu zerkleinern. Ein wichtiger Vorteil des RS 2018 ist die Fähigkeit, schadstoffhaltige Bauelemente wie Batterien oder Kondensatoren aus dem Verbund zu lösen, ohne sie komplett zu zerstören, sodass diese zuverlässig aussortiert werden können.

Die nachgeschaltete Rotorprallmühle RPMV, die bereits 2016 geliefert und modernisiert wurde, übernimmt die Feinaufbereitung. Die RPMV ist ein Hochleistungs-Zerkleinerer mit vertikaler Welle und wird eingesetzt, um Metallverbunde aufzulösen, sprödharte Bestandteile sehr stark zu zerkleinern und Metalle (wie Kupfer oder Aluminium) zu verkugeln und abzureinigen. Das Endprodukt erreicht eine Aufbereitungsqualität, die eine direkte Verwendung in Schmelzwerken oder in der Kunststoffaufbereitung ermöglicht.

Die enge Abstimmung der Anlagenkomponenten wurde durch eine Testphase bei BHS in Sonthofen gewährleistet, wo vorsortiertes Material im Test Center geprüft wurde, um die optimale Kombination der Anlagenkomponenten zu bestimmen.

Dank der neuen, optimierten Anlage konnte Immark die gesteckten Ziele erreichen: Neben höherem Durchsatz und gesteigerter Effizienz erzielt das Unternehmen deutlich reinere Materialfraktionen. Dies steigert nicht nur den Wert der recycelten Stoffe, sondern ermöglicht auch einen energieeffizienteren und sichereren Betrieb, was entscheidend zu einer besseren Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit beiträgt.